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19. Woche mit den Gästen: Lotta, Poldino, Rosalie, Kessi, Scoopy, Rumpel, Fides und einer OP

Am frühen Montag Morgen startete ich einen langen Spaziergang mit Kimba, Rosalie und Lotta. Danach musste Kimba leider auf sein Frühstück verzichten, weil er um 9:15 Uhr nüchtern in der Tierklinik erscheinen musste, der Mastzellentumor musste raus. Die OP führende Ärztin erklärte mir den Eingriff sehr einfühlsam, aber ein paar kleine Tränchen stahlen sich dann doch in meine Augen, als mein brauner Labbi in Narkose versetzt wurde. 

Vom Tierarzt fuhr ich direkt nach Hübeck und lud Poldino samt Übernachtungsgepäck in meinen Kofferraum. Kaum war ich zu Hause eingetroffen und hatte meine nervösen Nerven mit einer Tasse Tee beruhigt, erhielt ich einen Anruf von Lottas Herrchen. Eigentlich wollte er sie vormittags abholen, aber als er nach dem Urlaub zu Hause eintraf, stellte er fest, dass in sein Haus eingebrochen und beide Autos gestohlen worden waren. Er bat mich darum, Lotta nach Straelen zu bringen. Da Rosalie begeistert mit Poldino spielte und die beiden meine Anwesenheit kaum zur Kenntnis nahmen, willigte ich ein und brachte Lotta nach Hause. Mittlerweile war es 12:30 Uhr, und der Tierarzt hatte mich benachrichtigt, dass Kimba die OP gut überstanden hätte und abgeholt werden könnte. Also startete ich von Straelen aus direkt weiter nach Geldern und sammelte meinen Patienten ein.

 

Die Größe der Narbe versetzte mir einen ordentlichen Schreck, sie reichte das komplette rechte Hinterbein lang. Es wurde ein großer Tumor und ein kleinerer entfernt. Nun muss das Gewebe untersucht werden, um die weitere Behandlung zu besprechen. Wahrscheinlich wegen eines leichten Rest-Rausches war Kimba unheimlich gut drauf, freute sich sehr, mich zu sehen, und wollte allein in den Kofferraum springen, was ihm jedoch nicht gelang. Auf der Rückfahrt war ich sehr nervöse, weil ich vergessen hatte, ihm seinen selbstgebastelten Schutzkragen anzulegen. Er durfte auf keinen Fall die frische Wunde auflecken, das Wichtigste war jetzt, eine gute Heilung zu erzielen. Ich hatte mich sowohl gegen den harten Plastiktrichter (zu sperrig) und die angebotenen Leckschutzkragen (zu teuer) entschieden und aus Schaumstoff selbst einen Schutz gebastelt, den mein treuer Schatz gutmütig erduldete.

Als wir endlich zu Hause ankamen, wurde er neugierig von Rosalie und Poldino beschnüffelt, aber sie ließen ihn in Ruhe und tobten weiterhin zusammen. Ich wachte mit Argusaugen über meinen Patienten und verließ ihn erst, als meine Kinder aus der Schule kamen. Dann hatte ich endlich die Ruhe mit Poldino und Rosalie eine große Runde zu drehen. Ein dickes Lob an die beiden geduldigen, weißen Riesen, die an diesem Tag etwas zu kurz kamen. Doch das nahmen sie mir kein bisschen übel, weil sie miteinander viel Spaß hatten.

 

Ab Dienstag durfte Kimba endlich etwas futtern und kam die ganze Woche über in den Genuss von kleinen privaten Einzelspaziergängen. Alle Tagesgäste: Scoopy, Rumpel, Fides gingen vorbildlich mit Kimba um. Sie schnupperten an ihm, ließen ihn aber in Ruhe. Ich freute mich sehr darüber, dass mein Schlabbi von dem ganzen Eingriff unbeeindruckt blieb. Er war verschmust und insgesamt sehr gut drauf, sodass sich meine Sorgen bald legten.

Zu Poldino zog Kessi ein und somit waren mein größter und kleinster Pensionsgast zur selben Zeit bei mir. Die flotte Rauhaardackelhündin war dem ruhigen Maremmano jedoch zu aufdringlich verspielt, sodass er sich lieber auf seinen Lieblingsplatz unter der Treppe zurückzog und von der schneeweißen Rosalie träumte.