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37. Woche mit den Gästen: Fides, Rumpel, Hugo, Sissi, Kessi und meiner zweiten Lesung

Die erste Hälfte der Woche lag fest in Terrier-Pfoten. Der Border Terrier Fides und der Cairn Terrier Rumpel genossen das weiterhin trockene Wetter. Da die beiden zu meinen absoluten Stammgästen zählen, verbrachten wir eine sehr entspannte Zeit in meiner Pension. 

Erst ab Donnerstag kam Schwung in die Hütte, als der zweijährige Hugo samt Decke einzog. Ich wusste zwar von seiner neuen Leidenschaft, Rennradfahrer zu jagen, aber als ich den schönen Labmeraner lossprinten sah und ihn nur so eben zurückrufen konnte, versetzte es mir einen gehörigen Schrecken. Da die Gefahr sowohl für Hund als auch für Radfahrer zu groß war, musste der Sichtjäger leider an der Leine bleiben. Das gefiel ihm gar nicht, was er durch starkes Ziehen überdeutlich zum Ausdruck gab. Also entwickelten sich die Spaziergänge mal wieder zu einer Trainingseinheit. Ich freute mich über das Zusammentreffen mit anderen Hunden, denn dann war Hugo so abgelenkt, dass er nicht an Radfahrer dachte. Oder ich ging zum Fußballplatz, wo der schnelle Kerl  seinem Bewegungsdrang freien Lauf lassen konnte.

Am Freitag spürten die Hunde, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich rannte unruhig durchs Erdgeschoss, blickte ständig erwartungsvoll aus dem Küchenfenster und rannte bei jedem Lieferwagengeräusch zur Haustür. Dummerweise fanden im benachbarten Baugebiet Erdarbeiten statt, sodass permanent LKWs vorbeidonnerten. Ich wartete … auf den UPS Mann. Er sollte mir die erste Auflage meines zweiten Buches liefern, und ich wollte ihn auf keinen Fall verpassen. Als er endlich gegen 13:30 Uhr vor meiner Haustür stand und mir fünf schwere Pakete ins Haus wuchtete, fiel ich mit einer Schere bewaffnet ungeduldig über das erste Paket her. Die Hunde dachten, wer weiß was da Tolles zum Vorschein kam und wuselten ebenfalls aufgeregt um mich herum. Als ich dann freudestrahlend ein Buch in die Höhe reckte, starrten mich sechs verdatterte Augen an: Was soll das sein? Wo sind die Knochen? Wofür hast du hier so einen Aufstand geprobt? Auch das wunderschöne Cover mit dem Wolfskopf gefiel ihnen überhaupt nicht. Mir aber umso mehr!

 

Zum Wochenausklang eroberten Sissi und Kessi meine Pension. Sie überschnitten sich kurz mit Fides und Hugo, doch auch als Quartett ergänzten sich die Hunde hervorragend. Wenn sie allerdings zu einem Zerrspiel ansetzten, musste ich darauf achten, dass die Gemüter nicht zu hoch kochten. Mit Belustigung stellte ich fest, dass die kleine Dackel Dame noch selbstbewusster geworden war und selbst gegen den großen Hugo jeden Stock zu behaupten wusste.

Sonntag mussten die Vierbeiner vormittags auf meine Anwesenheit verzichten, weil ich meine zweite Lesung aus dem Dogilli-Buch auf dem Löttershof in Duisburg-Baerl abhalten durfte. Es war eine großartige Veranstaltung, und ich freute mich zum Schluss über einen warmen Applaus und sehr viele positive Rückmeldungen. Auch die Hunden umringten mich stürmisch, als ich wieder nach Hause kam. Ihre Begeisterung wurde jedoch durch literweise Regen, der uns auf dem Mittagsspaziergang ordentlich durchnässte, abgekühlt. Nach einer umfangreichen Trobbelrubbelaktion legten wir uns mit alle Mann und alle Hund auf die Couch und ließen den Sonntag auströpfeln.