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9. Woche mit Elano, Rumpel, Hugo und zwei Fällen

Eine übersichtliche Woche. Der Riesenschnauzer Elano lebte sich gut in meine Pension ein. Da er im Wald richtig aus sich heraus geht, die große Schnauze durch die Blätter schiebt und gerne Kleinholz produziert, ging ich fast jeden Tag mit ihm dorthin. Auch Rumpel begleitete uns am Dienstag und Mittwoch. Auch wenn der kleine graue Terrier den großen Schwarzen zuerst anknurrte, verstanden sich die beiden.

Der Dienstag entwickelte sich zum Grottenschlechttag. Es startete um 4:30 Uhr, als ich durch ungewöhnlich lautes Scharren geweckt wurde. Ich ging runter, in der Erwartung, dass ein Hund schlecht träumte, und fand Elano verrenkt auf dem Rücken liegend und unkontrolliert um sich tretend. Es jagte mir einen riesigen Schreck ein. Als er versuchte, sich aufzurichten, knickte er weg, fiel wieder hin, rappelte sich erneut auf und drehte sich hektisch im Kreis. Das erinnerte mich an den Schlaganfall von Maverik. Elano hatte unter sich gemacht. Ich sprach ihn an, doch er reagierte auf nichts. Nach wenigen Minuten änderte sich sein Verhalten. Er drehte nicht mehr im Kreis, sondern rannte im Wohnzimmer hin und her. Immer wieder. Das erinnerte mich stark an eine Panikattacke. Während ich noch überlegte, wann ich welchen Arzt erreichen könnte, begann ich, den Boden zu wischen. Elano hatte sich mittlerweile laut hechelnd beruhigt, wich mir jedoch nicht von der Seite. Auch ihn säuberte ich. Als mein Mann um 5:30 Uhr zur Arbeit aufbrach, fand er uns fix und fertig auf der Couch sitzend vor.

Ich schrieb Elanos Besitzer an, die aufgrund der Zeitverschiebung zum Glück noch wach waren. Meine Beschreibung von seinem Verhalten passte zu einem Epileptischen Anfall, den Elo zweimal im Jahr bekam. Seine Besitzer beruhigten mich, ich bräuchte nicht zum Arzt zu gehen. Elo musste jetzt fressen, trinken und danach ausruhen. Danach wäre er wie immer. So war es auch.


Später an diesem unseligen Dienstag erhielt ich die Nachricht, dass mein Stammgast Fides am Tag zuvor wegen Tumoren eingeschläfert werden musste. Das tat mir sehr leid. Der kleine struppige Kerl kam fast drei Jahre lang zu mir und war mir sehr ans Herz gewachsen.

Am Freitag kam Hugo zu mir. Er kannte Elano bereits, dicke Freunde wurden die beiden jedoch nicht. Aber es blieb friedlich unter den Männern und so bildeten die drei mein diesjähriges Dreigestirn, wobei ich dieses Jahr zu keiner Karnevalsfeier ging. Irgendwie ist die Luft aus. Kölle Alaaf und Düsseldorf Helau!