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35.KW mit Axel, Rumpel, Sissi, Thill, Lucki, Mayla und einer schwierigen Entscheidung

Endspurt für die Vorbereitungszeit des Rauhaardackels Axel. Sein Frauchen und ich streckten die Eingewöhnungszeit über ein Jahr. Am Montag kam er noch einmal für einen Tag, um dann am Freitag seine Decke für 9 Übernachtungen bei mir auszubreiten. Der ca. 16 Jahre alte Axel sieht und hört nicht mehr so gut, was er jedoch mit einem Dickschädel und ständigem Verlangen nach Futter wieder wettmacht. Einen Teil des Weges fahre ich ihn in seinem Axel-Mobil, aber oft will er einfach selbst laufen - dann gerne in leichtem Trab.  So viel zur Sturheit im Alter.

Ganz ohne Eingewöhnung und ohne ein erstes Treffen stürmte Mayla am Montag in meine Pension. Es gibt nun mal Situationen im Leben, die man nicht planen kann. Eine Beerdigung zum Beispiel. Die junge Hündin gehört zur Familie einer sehr guten Freundin. Damit die Bestattung sowie der anschließende Beerdigungskaffee in Ruhe begangen werden konnte, blieb Mayla bei mir. Sie war sehr aufgedreht, aufgrund des Alters und der für sie ungewohnten Situation verständlich. Sie brauchte drei Stunden und zwei Spaziergänge (an der Wunderleine ging das ganz passabel), bis sie sich zum ersten Mal hinlegte. Was mir an ihrem Verhalten trotzdem gefiel, war, dass sie zwar Kimba, Axel und Lucy immer mal wieder zum Toben aufforderte, aber dann auch akzeptierte, dass die keine Lust hatten. Der Senior Axel tobte nicht mehr, Kimba hatte keine Lust und bei einem Versuch mit Lucy stellte diese fest, dass ihr Mayla einfach zu viel Aktion machte. Als ich später bei schönem Wetter mit Mayla Fußball spielte, drehte sie zu Höchstform auf. Dann bewies sich als ausgesprochen schnell sowie wendig und war auch zum Ende hin "erschossen". 

 

Die restlichen Wochentage mit Rumpel, Thill und Sissi brachten nach dem aufregenden Montag eine schöne Entspannung. Der kleine Terrier hatte einen mehrstündigen Aufenthalt beim Hundefrisör hinter sich und sah absolut knuffig aus. Endlich kam sein freches, vorwitziges Gesicht wieder zur Geltung. Außerdem genoss er es, den viel zu warmen Pelz  los zu sein und tobte mittags begeistert mit den anderen am Fußballplatz. 

Das Wochenende gehörte Lucki und Axel, die sich beide schon von einem Besuch bei mir kannten. Die Spaziergänge mit dem großen Mischling Lucki in Kombination mit dem Senior Axel in seinem kleinen Hundewagen gestalteten sich holprig. Da jedoch keiner von beiden gern allein zurückblieb, gingen wir gemeinsam.

Das ganze eskalierte am Sonntag, als ich mit Kimba, Axel und Lucki zu einem Spaziergang aufbrechen wollte. Wie immer musste ich mit dem Bernhardiner-Berner Sennen-Shepherd Mix diskutieren, wer als erster durch die Tür durfte, gab dem leeren Axel-Mobil den Vortritt vor mir. Doch Lucki setzte seine Kilos ein, machte einen Satz nach vorn, wobei das Wägelchen umkippte und mein Handgelenk mit den Leinen der anderen Hunde dran nach vorn gezogen wurde. Als Konsequenz wollte ich Lucki wieder ins Haus befördern, doch er wollte lieber draußen bleiben. Bestimmend schob ich Lucki in den Flur und nahm den Spaziergang mit den beiden anderen Hunden und trommelndem Puls wieder auf. Mit lautem Bellen verkündete Lucki sein Unverständnis. Ich kam wegen des schleichenden Axels nicht weit und hatte meinen eigentlichen Spaziergang in Gedanken bereits umdisponiert (nur ein kurzes Stück mit Axel und dann zurück nach Hause, um mit Lucki und Kimba die große Runde zu gehen), als Lucki plötzlich hinter uns hergerannt kam. Er sah begeistert aus, wieder bei uns zu sein, doch mir fielen beinah die Augen aus dem Kopf. 

Da er zum Glück sein Halsband trug, konnte ich Lucki mit Kimbas Leine sofort sichern. Trotzdem musste ich sofort zum Haus, weil meine Türe nun einladend offenstand. Lucki wollte jedoch nicht zurück, dachte er natürlich, dass ich ihn erneut vom Spaziergang aussperren wollte. Es wurden 50 knallharte Meter, in denen ich mit einer Hand das Wägelchen balancierte und mit der anderen drei verwirrte Hunden führte. Schweißgebadet drängte ich die ganze Bagage in den Flur, ließ Axel mit einer Futterration zurück und marschierte mit Kimba und Lucki erneut los. Jetzt war der große Mischling lammfromm, doch in mir brodelte ein Vulkan. 

Ich musste aufgrund seines Verhaltens eine schwere Entscheidung treffen und seinen Frauchen mitteilen, dass Lucki nicht mehr zu mir kommen kann. Ich gebe wirklich alles, um den Vierbeinern die Zeit bei mir so angenehm wie möglich zu machen. Doch hier gelangte ich an eine Grenze, weil ich nicht für Luckis Sicherheit garantieren kann, wenn er meine Haustür öffnet und davonläuft. Ihm hätte wer weiß was passieren könnten. Diese Verantwortung kann ich nicht übernehmen. Tut mir leid!